Achtsamkeit
Yoga, Meditation, Atemübungen: Die Achtsamkeitsbewegung aus dem Silicon Valley hat auch in deutsche Unternehmen Einzug gehalten. Start-ups wollen daraus ein Geschäftsmodell machen. Doch oft handelt es sich dabei nur um ein Missverständnis.
Yoga, Meditation, Atemübungen: Die Achtsamkeitsbewegung aus dem Silicon Valley hat auch in deutsche Unternehmen Einzug gehalten. Start-ups wollen daraus ein Geschäftsmodell machen. Doch oft handelt es sich dabei nur um ein Missverständnis.
„Tief einatmen … uuuund ausatmen“ – aber dann wieder schnell ans Werk! Achtsamkeitstechniken wie stille Meditation und Yoga sind auf dem besten Weg, Tischtennisplatten und Barista-Kaffeemaschinen im hippen Arbeitsumfeld von Start-ups und Konzernen den Rang abzulaufen. Und das nicht nur, weil in Zeiten von Corona-Einschränkungen keiner im Büro ist, um ein Match zu spielen oder eine Tasse Kaffee zu trinken.
Doch wenn ein paar Atemübungen vor dem nächsten Meeting, Smartphone-Detox nach Feierabend und Slow Food beim Lunch zur Leistungssteigerung eingesetzt werden, hat das nichts mehr mit der Idee von Achtsamkeit zu tun. Dann geht’s wieder nur darum, ein schnelles Geschäft zu machen und mehr Leistung aus den Angestellten und sich selbst rauszuholen.
Selbstbeobachtung und Wohlbefinden – die eigentliche Idee von Achtsamkeit – bleiben auf der Strecke. Studien haben gezeigt, dass Meditation und Atemtechniken Stress abbauen und die Konzentrationsfähigkeit verbessern können. Nur hat das nicht unbedingt auch etwas mit Achtsamkeit zu tun. Auch wenn das Label draufklebt und man es so verkauft.
Hierzulande sind im Corona-Jahr 2020 auffällig viele Start-ups mit Geschäftsmodellen rund ums Thema Achtsamkeit auf den Plan getreten, die sich an Unternehmenskunden richten: Mit ihren Coachings, Yoga-Videos und Meditationsanleitungen per App sollen Firmen Mitarbeitern die Möglichkeiten bieten, mit Job und Alltag besser umzugehen.